Im Rahmen des 17. bundesweiten Aktionstags „Girl´s Day“ empfing Handwerkzeughersteller Wiha in Schonach dieses Jahr am 26.04.18 neun an Technik und Handwerk interessierte Mädchen. Wiha lud sie ein, einen Blick hinter die Kulissen zu werfen und sich einen besseren Eindruck zu verschaffen, was sich hinter den Berufsfeldern Werkzeugmechaniker(-in) oder Verfahrensmechaniker(-in) verbirgt. Dabei wurden nicht nur theoretische Informationen vermittelt, wie z.B. ein Spritzgusswerkzeug in der Wiha Produktion hergestellt wird. Eigenes Anpacken der Girls und erste praktische Erfahrungen im Workshop standen ebenso auf dem Programm.
Die Zeiten, in denen die Meinung vorherrschte, technische und handwerkliche Berufe seien nur etwas für Jungs und Männer, sind schon lange vorbei. Mädchen und Frauen stehen heutzutage alle Wege und Möglichkeiten bei ihrer Berufswahl offen. Um sich ein klareres Bild über die einzelnen technischen und handwerklichen Ausbildungsberufe zu verschaffen, schlummernde Talente zu entdecken und vielseitige Chancen aufzuzeigen, bietet der „Girl´s Day“ bereits seit 2001 jährlich eine ideale Plattform. Wiha freute sich, dass sich aus den umliegenden Schulen (Dom Clemente Schule Schonach, Schwarzwald Gymnasium Triberg, Realschule Triberg und Karl-Brachat-Realschule in Villingen) neun Mädchen der Klassen 6, 7 und 8 dafür entschieden haben, den „Girl´s Day“ 2018 in der „Welt der Handwerkzeugherstellung“ zu verbringen.
Durch den Tag wurden die neun Girls von den Wiha Auszubildenden Annika Burgbacher, Leon Börsig und Manuel Kienzler aus den Bereichen Werkzeugbau und Verfahrensmechanik geführt und begleitet. Als erste weibliche Auszubildende in ihrem Bereich und angehende Werkzeugmechanikerin konnte Frau Burgbacher selbst am besten erklären und berichten, was dieses Berufsfeld ausmacht und warum sie sich für diesen eher männer-dominierten Bereich entschieden hat. Fragestellungen, wie z.B. ein typischer Arbeitstag aussieht oder welche Talente, Interessen oder Geschicke von Vorteil sind, konnten ausgiebig besprochen werden. Nach einer Betriebsführung und näheren Einblicken in die jeweiligen Arbeitsbereiche konnte die Gruppe live testen, wie und ob ihnen die Arbeit an Werkstücken und das Fertigstellen von Produkten Spaß macht. Die Frage aller Fragen war am Ende nicht ob die Mädchen ihren Traumberuf gefunden haben. „Es war uns wichtig, dass unsere Besucherinnen am Ende eine bessere Vorstellung davon haben, was es heißt, in einem technischen Bereich wie in unserem zu arbeiten“, erklären die Wiha Auszubildenden und sind sich damit einig. Das Resümee der Mädchen-Gruppe ließ offen, ob es am Ende tatsächlich ein technischer Beruf werden wird. Die Schülerinnen aus Schonach, Triberg und Königsfeld zeigten jedenfalls volles Engagement und hatten „einen spannenden Tag zwischen den ganzen Werkzeugen und technischen Geräten“, wie sich verlauten ließ.
„Oft hat man eine andere oder noch gar keine Vorstellung von einem bestimmten Berufs- bzw. Ausbildungsfeld. Erst wenn man sich den Blick hinter die Kulissen erlaubt und selbst erfährt, was dahinter steckt, kann man sich eine echte Meinung bilden. Möglicherweise werden Interessen und Chancen entdeckt, die man noch gar nicht kannte. Andererseits gibt es aber ebenso den Fall, dass man den eigentlich ins Auge gefassten Berufswunsch nach näherem Kennenlernen doch nicht für sich möchte“, erklärt Janina Fehrenbach, Personalreferentin bei Wiha. Aktionstage wie der „Girl´s Day“ oder Praktika seien aus diesem Grund ein tolles Orientierungsinstrument, das junge Menschen unbedingt für sich einsetzen sollten, ergänzt sie.
Bei Wiha gibt es bereits mehrere Beispiele dafür, wie erfolgreich junge Frauen ihre Ausbildung in technischen Bereichen absolvieren und zwischen ihren hauptsächlich männlichen Kollegen heute ihren Beruf als z.B. Zerspanungsmechanikerin ausüben und ihre Karriere weiterverfolgen.